Nous confessons! Wir sind selber noch immer abhängig vom Auto. Weil es ja so praktisch ist. Weil man es für fast kein Geld direkt vor der Tür parken darf. Weil man damit auch überall hinfahren darf, sogar in die Stadt, obwohl die Nebeneffekte Lungenkrankheiten und weiß Gott was sonst noch für Krankheiten sind.
Eigentlich wissen wir es ja - und haben an dieser Stelle auch schön aufgezeigt: Ein Auto ist wahnsinnig teuer! Hier mal 3000€ für die Verschleißteile beim Pickerl. Dort mal wieder neue Winterreifen kaufen. "Dann hams aber wieder a Ruh für eine Weile," heißt es in der Werkstatt, man schluckt, lässt es erledigen und versucht zu vergessen. Und was das Auto dann sonst noch kostet, auch wenn es kaum gefahren wird? Am besten auch gleich verdrängen!
Sollte man aber nicht. Oft sind es autofahrende StädtebewohnerInnen, die überrascht sind, wie teuer ein Familienrad ist. Um 4000€ bekommt man ja schon fast ein Auto, heißt es dann. Stimmt natürlich nicht.
Wir nützten die Förderung der Stadt Wien und haben aufgerüstet. Ein Bakfiets mit Shimano Steps Motor ist es jetzt. Damit fahren wir gemütlich auf jeden Berg im Westen Wiens. Eine Ladung Ökostrom kostet sehr wenig, und die Instandhaltungskosten sind niedrig. Ein Bakfiets ist fast unzerstörbar, die wenigen Verschleißteile sind günstig, ein Akku hält 800-900 Ladungen.
Wir sind ja nicht verrückt! Wir fahren mit dem Bakfiets rauf nach Steinhof und weiter ins Rosenthal. Dort entdecken wir einen schönen Wald mit einem kleinen Bach und jede Menge Steine und Stöcke. Hätten wir diese Idylle mit dem Auto jemals entdeckt? Niemals! Schaffen wir die steile Rückfahrt? Problemlos!
Mündigkeit heißt, sich seines Verstandes ohne Leitung einer oder eines anderen zu bedienen. Jedenfalls hat Adorno das so ähnlich definiert.
Ein Familienrad erweitert deinen Horizont um neue Erfahrungsbereiche. There are no limits! Bis auf die Akkukapazität vielleicht... :)