Aktive Mobilität mit Kindern

Transporträder haben sich in der familiären Logistik mit Recht als praktische Alternative zum Auto etabliert. Egal ob am Land oder in der Stadt, mit elektrischer Unterstützung werden Kind, Kegel und all das andere Zeug praktisch, günstig und sicher transportiert. Pünktlich zum Frühling: eine Einführung zum Thema aktive Mobilität mit Kindern. 

Warum ein Familienrad?

Ein Familienrad ist ein Lastenrad - speziell ausgelegt für die Bedürfnisse von Familien. Also für den Transport von großen und kleinen Kindern, Einkäufen, Spielzeug, Musikinstrumenten oder Geschenken. Es ist Kinderwagen, Scheibtruhe und Fahrrad in einem.

 

Ein Lastenrad verbessert die familiäre Logistik mit Kindern signifikant. Ein Baby und Kleinkind kann mit einem normalen Rad nur schwer transportiert werden. Mit einem Familienrad können gewohnte Mobilitätsmuster beibehalten werden. Das Baby kommt einfach mit, die Brüder auch, und die Einkäufe oder das Picknick für den Park ebenso. In der Stadt verliert das Auto dadurch weitestgehend seine Funktion. Und das bleibt auch so, wenn die Babys zu Kindern werden.

 

Die Vorteile

Mit einem Familienrad eröffnen sich ganz neue Perspektiven auf die Stadt. Erstens ist es sehr praktisch, weil man individuell unterwegs sein kann, aber keinen Parkplatz suchen muss. Direkt vor der Schule parken, den Wochenendeinkauf vom Weg aus der Arbeit mitnehmen, ohne auf einen Pkw angewiesen zu sein. Das Baby kann ab dem ersten Tag mit, zuerst im Maxi-Cozy, später in einer Kinderschale (z.B. von Weber). 

 

Zweitens kommen wir mit einem Familienrad viel schneller von A nach B. Wir müssen keine Zeit für Staus oder Wartezeiten bei den Öffis einplanen und unsere eigene Muskelkraft, unterstützt von einem leisen Elektromotor, schiebt uns mit maximal 25 km/h an. Der Verkehr gilt bei uns nicht als Ausrede für das Zuspätkommen!

 

Drittens sind wir mit dem Familienrad sicher unterwegs, weil wir unsere Kinder im Blick haben, den Pkw immer Vorfahrt geben und also defensiv unterwegs sind. Von Tür zu Tür sind wir trotzdem schneller, eben weil wir das Rad ganz leicht überall parken können und Autos im Stadtverkehr bewiesenermaßen durchschnittlich auch nicht schneller als 25 km/h fahren (in Stoßzeiten sogar wesentlich langsamer).

 

Viertens sparen wir uns durch das regelmäßige Pedalieren das Fitnesscenter und machen unser Herz-Kreislauf-Training am Weg von und zur Arbeit oder beim Kinder bringen. Eine Reihe von Studien belegen die Vorteile von mindestens 30 Minuten Bewegung am Tag.

 

Die Kosten

Schließlich ist fünftens ein Familienrad auch relativ günstig: Ein Pkw kostet hundert Euro in der Woche. Das erscheint auf dem ersten Blick recht viel. Aber bei Anschaffungskosten eines Familienwagens von 20.000 Euro, einer fünfjährigen Nutzungsdauer und einem Restwert von 8.000 Euro, jährlichen Kosten für Wartung und Reparaturen, Versicherung und Steuern sowie für Parken, Vignette, etc. kommt man auf diese Summe.

 

Ein wirklich schönes elektrisches Familienrad, das mit leisem Schnurren und konstanter Pedalkraft auf jeden Hügel gleitet, gibt es schon ab 4.000 Euro. Wöchentlich mit allen Nebenkosten sind das etwa 15 Euro, also 2 Euro am Tag. Nachdem der Stromverbrauch recht gering ist, betragen die Treibstoffkosten für 100 Kilometer nur etwa 20 Cent. 

 

Wenn du dich für diese Berechnungen im Detail interessierst, erfährst du hier mehr darüber. 

Welche Familienräder gibt es?

Der Markt für Transporträder ist sehr dynamisch und hat sich in den letzten Jahren ständig erweitert. Gegenwärtig werden eine Fülle von Lösungen angeboten, die je nach Einsatzzweck Vor- und Nachteile mitbringen. Grundsätzlich lassen sich aber drei Formen unterscheiden:

Frontlader

Die Ladefläche befindet sich zwischen Lenker und weiter vorne liegendem Vorderrad. Die Lenkerbewegung wird mit einem Gestänge oder einem Seilzug übertragen. Das Fahrrad ist einspurig und fährt sich wie ein normales Fahrrad. Über stabile Ständer lässt sich das Rad praktisch und sicher be- und entladen.

Zweispurig

Zweispurige Räder haben (meist) vorne zwei und hinten ein Rad (auch Tricycles oder Trikes genannt). Die Ladebox kann sehr geräumig mit zwei Sitzbänken und vier Gurten (oder mehr) gestaltet werden. Damit kannst du wirklich alle und alles transportieren, die Fahrweise ist aber etwas gewöhnungsbedürftig.

Rücklader

So genannte Longtails sind wunderbar für größere Kinder (und Erwachsene) geeignet. Die Hinterachse wird etwas nach hinten verschoben, der gewonnene Platz kann für Sitzbänke oder Transportflächen und Kisten genützt werden. Das Rad fährt sich dabei wie ein normales Fahrrad. 


Welches Familienrad passt zu dir?

Welches Familienrad am besten zu dir passt, hängt davon ab, wie viele Kinder du transportieren willst, wie und wohin du fahren willst und, natürlich, wieviel du dafür ausgeben willst. 

 

Ein zweispuriges Familienrad hat den Vorteil, dass es sehr geräumig ist. Gleichzeitig ist die Fahrweise aber eine andere. Durch die zwei Räder vorne ist das Kurvenverhalten etwas träger, wobei es mittlerweile auch schon Räder mit sich neigender Vorderachse gibt, die schnelleres Kurvenfahren zulassen. Außerdem ist es etwas breiter als die einspurige Variante.

 

Das einspurige Familienrad fährt sich wie ein normales Fahrrad. Die Lagerfläche vorne oder hinter dem Sattel merkst du nach der zweiten Fahrt nicht mehr. Das zusätzliche Gewicht der Kinder (und der Einkäufe, Musikinstrumente oder was du eben transportieren willst) verteilt sich gut und ist während der Fahrt kaum merkbar. Auch im Stand ist dieses Gewicht leicht zu handhaben. Die verfügbaren Ständer sind stabil, sodass Kinder am Rad herumklettern können, ohne es ins Kippen zu bringen. 

 

Kaufen oder mieten?

Wenn du dich grundsätzlich für die Investition in ein Familienrad entschieden hat, die im Nachhinein eine der besten deines Lebens sein wird (versprochen!), stellt sich noch die Frage, für welches Rad du dich entscheidest und wo du es kaufen kannst. Denn grundsätzlich solltest du ein Rad vor dem Kauf ausgiebig probefahren, am besten mit deinen Kindern!

 

In verschiedenen Städten gibt es die Möglichkeit, Transporträder zu testen. In Wien geht das etwa über das Lastenradkollektiv oder mit einem Grätzlrad, die von der Mobilitätsagentur der Stadt Wien an verschiedenen Standorten angeboten werden. 

 

Willst du aber ein Familienrad kaufen, was du, wie gesagt, nicht bereuen wirst, haben wir hier einige HändlerInnen in Wien angeführt. 

Weitere Infos:

Die beste Einführung ist die klimaaktiv mobil Broschüre "Transportwunder Fahrrad". Die Broschüre informiert nicht nur über Familienräder, sondern auch über Anhänger und sonstige Transportlösungen. 

 

Und weil du schon hier bist, familienrad.at bietet auch alles, was du in der familiären Logistik über Antriebe, Bremsen oder die rechtliche Handhabe von Familienrädern in der Straßenverkehrsordnung wissen musst.

 

Und wenn du mit familienrad.at in Kontakt bleiben willst, trage dich in unseren Newsletter ein! Viel Spaß beim Fahren! Deine Kinder werden es lieben! 

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