Wir haben uns bei der Eurobike auf die Trends im Bereich der Familienräder konzentriert. Interessant war das Auftreten eines neuen Anbieters (Chike aus Köln), sowie ein starker Fokus auf die Elektromobilität.
Im Bereich familiärer Logistik gibt es auf der #Eurobike2017 einiges zu entdecken. Die Eurobike ist die größte europäische Fachmesse im Fahrradsektor. 1 400 Aussteller aus 50 Länder zeigen bei der Messe die Trends der kommenden Saison.
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Das obige Bild zeigt die französische Entwicklung Addbike, die ein normales Fahrrad in ein Transportrad für bis zu zwei Kinder transformiert. Statt dem Vorderrad wird das Modul aufgesetzt, eine zusätzliche hydraulische Scheibenbremse für vorne wird montiert und voila!, fertig ist das zweispurige Transportrad mit sich neigender Achse. Anders als beim Butchers & Bicycles ist die Vorderachse aber etwas wackelig und braucht fahrendes Einfühlungsvermögen. Ganz überzeugen konnte uns das Modul daher nicht, die Idee ist aber gut!
Chike [tschaik]
Das Chike wurde bei der Eurobike der Öffentlichkeit vorgestellt, ein neues, zweispuriges Transportrad mit kippender Vorderachse, von zwei Brüdern in Köln entwickelt. Das Chike [gesprochen tschaik] übernimmt die Idee vom dänischen Butchers & Bicylces, die das „built to tilt“ als erstes entwickelt hatte.
Das Chike macht vieles richtig, fährt sich nach anfänglichem Wackeln sehr stabil, ist angetrieben mit einem Shimano Steps Motor, lässt vorne Platz für zwei Kinder und bietet zusätzlich noch die Option, zwei große Transportboxen vor dem Tretlager anzubringen. Die Kette ist kurz, der Radstand auch, das Rad ist überraschend wendig und das in der Kurve liegen macht sicher Spaß für die mitfahrenden Kinder. Wenn die Kinder rausgewachsen sind, bietet der Entwickler statt der Sitzbank eine praktische Transportkiste an, mit dem das Rad dann für die allgemeine Alltagslogistik verwendet werden kann.
Die elektrifizierte Version für den Kindertransport (mit Transportbox und Gurten) ist für etwa 5.500 Euro nicht ganz günstig, das Rad steckt aber voller Technologie und ist mit guten Komponenten ausgestattet. Nachdem das Unternehmen das Produkt erst am Markt eingeführt hat, wird der Härtetest aber erst zu erbringen sein.
Nachrüsten und Elektrifizieren
Bei älteren Transporträdern stellt sich oft die Frage, wie sie am besten elektrifiziert werden können. Denn auch wenn es im zweiten Bezirk flach ist, wir wollen ebenso die Wiener Berge erfahren können! Hier bieten sich Nabenmotoren zum Nachrüsten an.
Eine andere Alternative hat Pendix entwickelt. Hier wird die Kurbel ausgetauscht und der Motor sitzt direkt am Tretlager. Der Akku wird an den beiden Schrauben der Flaschenhalterung oder mit Schellen montiert und kann einfach abgenommen und wieder aufgeladen werden. Der Pendix kommt auf etwa 1.500 Euro, hat laut Herstellerangaben eine sehr niedrige Rücklaufquote und wirkt sehr solide. Es ist jedenfalls eine gute Möglichkeit, ein älteres Familienrad aufzumöbeln und fit für die Berge rund um Wien zu machen.